Das Tolle ist: Es bietet viel mehr Freiheiten als eine Print-Ausgabe, ist aber nicht so komplex wie eine Webseite. Aus gestalterischer Sicht heißt das, ich kann klassisch Editorial Design nutzen, also mit Bildmaterial arbeiten, aber auch Animationen Video und Audio realisieren. Man kann sozusagen gegenüber der Print-Variante „rechts und links“, „oben und unten“ verschiedene Layer anbauen. Unterm Strich können wir eine Geschichte so visuell in mehr Tiefe erzählen. Und das umzusetzen ist ein tolles Arbeiten.

Inhaltlich sprechen wir mit so einem App-Magazin natürlich eine jüngere Zielgruppe an, was andere natürlich nicht ausschließt. Wir haben zum Beispiel Themen wie: Geschlechtskrankheiten, Verhütung, was tun bei einem Kater oder Trendsportarten abgehandelt. Die wären so in der Apotheken Umschau nicht möglich gewesen. Mit Infografiken, die wir selbst entwickeln, Animationen und einer modernen, frecheren Bildsprache ist es außerdem möglich, Gesundheitsinformationen ganz anders zu vermitteln.

Also, am Anfang steht eine Themenkonferenz. Jeder kann eine Thema vorschlagen und dann wird entscheiden, was in die Ausgabe kommt. Dann diskutieren wir, wie wir das visuell erzählen wollen, welche Medien vorkommen soll, ob eventuell Audio sinnvoll ist. Dann werden die Texte recherchiert und verfasst. Und dann kommen Inhalt und Visuelles im Layout des Magazins zusammen. Zum Schluss kommt der fertige und geprüfte digitale Inhalt in einen Container hinter der App. Das funktioniert ähnlich wie in InDesign. Was nicht in der App möglich ist, programmieren wir. Das sind manchmal ein, zwei Zeilen Code notwendig.
Ja, und dann gucken wir uns an, ob visuell alles aufgegangen, was wir uns gedacht haben. Und ob es technisch funktioniert. Das ist dann immer der große Moment. Wenn das Video dann zum Beispiel nicht läuft, oder kleine Änderungen gemacht werden müssen, die, wenn das Internet spinnt, drei Stunden brauchen, ist das auch mal aufreibend. Aber bisher haben wir es geschafft, die Ausgabe pünktlich zu veröffentlichen.